Was ist ein Canonical Tag und warum spielt er für SEO eine zentrale Rolle?

Wenn du mehrere Seiten im Netz hast, die zum Verwechseln ähnlich sind, wird es für Suchmaschinen kompliziert. Genau hier kommt der Canonical Tag ins Spiel. Ein unscheinbarer Code-Schnipsel mit großer Wirkung. Schauen wir uns einmal an, was eine Canonical URL eigentlich ist, warum sie in keinem sauberen SEO-Setup fehlen darf und wie du gezielt, selbst wenn du kein SEO Profi bist, damit umgehst.

Was ist ein Canonical Tag und warum spielt er für SEO eine zentrale Rolle?

Der Teufel steckt im Detail und genau dort tun sich viele Fragen auf. Besonders für Unternehmer mit Online Shops, in denen Produkte in verschiedenen Farben, Größen oder Varianten angeboten werden, entstehen oft mehrere URLs mit identischem oder sehr ähnlichem Inhalt. Welche Seite gilt als Original? Was passiert, wenn Google das anders sieht? Und wie schützt du dein Ranking zuverlässig vor Duplicate Content?

Definition: Canonical Tag

Der Canonical Tag, genauer gesagt rel="canonical", ist ein HTML-Element, das im <head> einer Webseite eingebunden wird. Er erfüllt eine klare Aufgabe und zwar Suchmaschinen wie Google mitzuteilen, welche Seite bei inhaltlich sehr ähnlichen oder sogar identischen URLs als Original gelten soll. Dadurch lässt sich vermeiden, dass doppelte Inhalte, auch bekannt als Duplicate Content, das Ranking verwässern oder wertvolle SEO-Signale auf mehrere Seiten verstreut werden.

Beispiel:

Stell dir vor, du betreibst einen Onlineshop und dein Topseller-Schlafsack der Marke Moos ist unter verschiedenen URLs erreichbar. Einmal als Hauptartikel und dann in verschiedenen Farben.

Hauptartikel (Parent):


https://www.deinshop.de/schlafsack-moos/

Verschiedene Farben (Varianten Artikel):


https://www.deinshop.de/schlafsack-moos-rot/
https://www.deinshop.de/schlafsack-moos-grün/

Technisch handelt es sich um unterschiedliche Adressen, inhaltlich aber nahezu identisch. Ohne ein klares Signal weiß Google nicht, welche Version im Suchindex landen soll und im Zweifel entscheidet der Algorithmus. Und das nicht immer zu deinen Gunsten.

Genau hier kommt die sogenannte kanonische URL, also die bevorzugte Version, ins Spiel. Mit dem Canonical Tag (Parent URL) gibst du sie explizit an und sorgst dafür, dass Suchmaschinen alle Varianten auf das Original zurückführen. So landet genau die Seite, die du als relevant empfindest, im Fokus der Bewertung und Indexierung.

Warum ist der Canonical Tag für SEO wichtig?

Doppelte Inhalte, also Duplicate Content, zählen zu den größten Stolperfallen im SEO. Gemeint sind Seiten mit identischem oder sehr ähnlichem Content, die unter mehreren URLs erreichbar sind. Für Suchmaschinen ist das wie ein Déjà-vu. Sie sehen den gleichen Inhalt, wissen aber nicht, welche Seite sie in den Suchergebnissen zeigen sollen. Die Folge kann im schlimmsten Fall sein, dass keine URL davon ranken wird. Und genau hier zeigt sich, warum der Canonical Tag so ein starkes Werkzeug ist.

Info

Er signalisiert dem Google Bot ganz klar: "Hey, diese URL ist die relevante URL. Bitte nur diese bewerten und indexieren." Der Canonical Tag ist also in anderen Worten, eine Art Kommunikationsschnittstelle zwischen Webseite und Crawler, um Duplicate Content aktiv zu vermeiden, bevor er überhaupt zum Problem wird.

Doch der Canonical Tag kann noch mehr! Wenn andere Seiten, ob intern oder extern auf eine nicht-kanonische URL verlinken, wird der sogenannte Linkwert automatisch an die definierte Canonical URL weitergegeben. Das bedeutet, die Linkkraft bleibt nicht auf der "falschen" Seite hängen, sondern wird sauber an die Haupt-URL übertragen. Ein echter Vorteil in Sachen Link SEO, vor allem bei Online Shops, die häufig mit Filter- und Varianten-URLs zu tun haben.

Auch bei A/B-Tests, Print-Ansichten, Tracking-Parametern oder Kampagnen-URLs kann er helfen, die SEO-Performance gezielt zu steuern, ohne Chaos im Index zu verursachen.

Be smart

Quelle: https://knowyourmeme.com/

Canonical Tag im E-Commerce

Im E-Commerce wird's schnell mal technisch und genau deshalb lohnt es sich, einmal einen Schritt zurückzugehen. Im Idealfall besitzt deine Webseite eine gut strukturierte XML-Sitemap. Sie listet alle Seiten auf, die aus deiner Sicht von Google indexiert werden sollten. Klingt erstmal sinnvoll, oder? Je mehr Seiten darin enthalten sind, desto vollständiger ist das Bild für Google. Könnte man zumindest meinen.

Aber das ist nicht ganz korrekt. Denn was viele Webseiten-Betreiber nicht wissen ist, dass das Crawling-Budget begrenzt ist. Google hat nur eine gewisse Kapazität, wie viele URLs es in einem bestimmten Zeitraum pro Domain durchsucht. Das bedeutet daher, je länger und unübersichtlicher deine Sitemap ist, desto höher das Risiko, dass der Crawler sich an irrelevanten URLs "verausgabt" und wichtige Seiten außen vor bleiben.

Gerade bei Shops mit vielen…

  • Produktvarianten
  • Farbausprägungen
  • Größen oder
  • Filtern

…kann sich ein einziger Artikel in Dutzende, manchmal sogar Hunderte URLs aufsplitten.

Nehmen wir ein Beispiel aus dem echten Leben

Du verkaufst Trainingsanzüge. Der Topseller heißt "Sporty". Du verkaufst ihn in fünf Größen (XS, S, M, L, XL) und vier Farben (Blau, Grün, Pink, Rot). Klingt erstmal übersichtlich, oder? Aber rechne dir das einmal durch. Das sind 5 × 4 = 20 unterschiedliche URL-Varianten für ein und denselben Artikel. Und jetzt stell dir vor, dein Sortiment umfasst 500 Produkte. Da wird aus einem simplen Online Katalog ganz schnell ein Crawling-Albtraum.

Denn für Google sieht jede dieser URLs erst einmal nach einer eigenen Seite aus. Heißt, der Bot versucht, jede Variante zu crawlen, bewertet ähnliche Inhalte immer wieder neu und verliert dabei das eigentliche Ziel aus den Augen: die relevante Seite, die ranken soll.

Mit dem SEO Canonical Tag kannst du bei allen Varianten-URLs einen Canonical Tag einbauen, der auf die Haupt-URL, den sogenannten "Parent" oder "Mutter- bzw Vaterartikel", verweist. Das spart dir nicht nur Crawling-Zeit, sondern verhindert auch, dass Duplicate Content dein Ranking negativ beeinflusst.

Halte daher deine Sitemap bewusst schlank. Führe den Crawler nicht in die Irre. Und nutze Canonical Tags strategisch dort, wo du Inhalte bündeln, Gewicht verschieben und SEO sauber halten willst. Im E-Commerce ist das längst kein Nice-to-have mehr, sondern ein zentraler Erfolgsfaktor.

Dir ist das alles zu technisch und du verstehst nur Bahnhof?

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Für wen ist der Canonical Tag von Relevanz?

Für Seitenbetreiber, die bewusst oder unbewusst verschiedene URLs mit nahezu identischem Inhalt online haben, sei es durch Tracking-Parameter, Druckversionen, Session-IDs oder CMS-generierte Dubletten, ist der Canonical Tag eine smarte Lösung, um Klarheit zu schaffen. Er zeigt der Suchmaschine, welche Seite das Original ist, und verhindert so, dass wertvolle SEO-Signale auf mehrere Kopien verteilt werden.

Und auch Shopbetreiber profitieren enorm, besonders wenn sie mit Varianten arbeiten. Der Canonical Tag sorgt in solchen Fällen dafür, dass nicht jede Variante als eigene Seite bewertet wird, sondern dass die zentrale Produktseite, also der Parent – im Fokus bleibt.

Hinweis

Ob Magazin, Blog, Shop oder Unternehmensseite, überall dort, wo sich Inhalte doppeln oder technisch duplizieren, gehört der Canonical Tag zur Grundausstattung.

So setzt du den Canonical Tag korrekt ein

Du hast dich ertappt und stellst fest, dass auf deiner Webseite mehrere Seiten mit gleichem oder sehr ähnlichem Inhalt live sind? Keine Seltenheit, vor allem in Shops oder bei redaktionellen Inhalten, die sich mal eben duplizieren lassen. Doch bevor Google die Hände hebt, solltest du handeln!

Zuerst gilt, identifiziere alle betroffenen Seiten, die nahezu identischen Content aufweisen. Dann entscheidest du, welche dieser Seiten das Original sein soll, also die, die letztlich ranken und von Google als maßgeblich betrachtet werden sollen. Diese Ziel-URL wird deine kanonische Referenz.

Im nächsten Schritt gehst du die Duplikate durch und platzierst auf jeder dieser Seiten einen Canonical Tag im <head> Bereich des Quelltexts. Der Aufbau sieht so aus:

<link rel="canonical" href="https://www.deineseite.de/original-url/">

Der href verweist dabei immer auf die Originalseite, die du zuvor festgelegt hast. So zeigst du Google: "Diese Seite ist nur eine Kopie, bitte das Original bewerten und indexieren."

Wenn du den Canonical Tag richtig verwenden willst, achte darauf, dass:

  • Der Tag nicht widersprüchlich ist. Also nicht auf sich selbst oder wechselnd zeigt.
  • Nur eine kanonische Angabe pro Seite vorhanden ist.
  • Die Originalseite auch erreichbar und indexierbar ist. Sprich kein Noindex und keine 404.

Ein kleiner Tag im Code, aber ein großer in Richtung sauberer SEO-Struktur. Vor allem dann, wenn du langfristig sichtbarer werden willst, ohne dass die Google Search Console dich ständig auf deine Fehler hinweist.

Große Wirkung

Quelle: https://www.reddit.com/

Einfach und zuverlässig mithilfe von Plugins

Wer schon einmal manuell Canonical Tags in zig Unterseiten eingefügt hat, weiß, das ist alles nur nicht effizient. Gerade bei größeren Online Shops oder bei vielen Produktvarianten kann das schnell zum nervenaufreibenden Dauerprojekt werden. Zum Glück können hier Plugins Abhilfe schaffen.

Eine zuverlässige App ist unser SEO URL Manager, welcher speziell dafür entwickelt wurde SEO-Entscheidungen in Shopware einfacher, schneller und sicherer zu gestalten. Mit nur wenigen Klicks kannst du dort Canonical Tags zentral steuern, verwalten und einfügen.

Besonders wenn du mit vielen Varianten- oder Filterseiten arbeitest, hilft dir die Erweiterung, die Übersicht zu behalten und eine saubere Canonical URL SEO-Strategie aufzubauen. Zudem kannst du sicherstellen, dass wirklich nur die Seiten indexiert werden, die es auch wert sind – während alle anderen korrekt auf das Original verweisen.

Was hat Google davon?

Du wirst es nicht glauben, aber eine Menge! Denn für Google geht es bei Canonical Tags nicht nur um Nettigkeiten von Webmastern, sondern um Effizienz, Ressourcenmanagement und bessere Suchergebnisse.

Wenn du einen Canonical Tag setzt, signalisierst du Google, welche deiner Seiten das Original ist. Damit hilfst du der Suchmaschine aktiv dabei doppelte Inhalte zu erkennen und sinnvoll zu bündeln. Das spart Crawling-Zeit, vereinfacht die Indexierung und reduziert das Risiko, dass sich Seiten gegenseitig Konkurrenz machen. Denn in der Praxis läuft es etwas komplexer. Google prüft zwar deine Canonical-Angabe, entscheidet aber nicht blind danach. Stattdessen bewertet der Algorithmus, ob die Seite, die du als kanonisch markiert hast, tatsächlich den höchsten Mehrwert bietet. Das nennt man Canonical-Picking und dabei kann es durchaus passieren, dass Google eine andere URL als "Google kanonische Seite" auswählt, als du ursprünglich vorgesehen hast.

Hinweis

Wenn du also glaubst, mit dem Setzen des Tags ist alles in trockenen Tüchern, schau besser nochmal in die Google Search Console. Dort findest du unter "Abdeckung" bzw. "Seiten" Hinweise darauf, welche URL Google aktuell als kanonisch betrachtet.

Was tun, wenn Google deinen Canonical ignoriert?

Du hast alles richtig gemacht, zumindest denkst du das. Und trotzdem zeigt dir die Google Search Console plötzlich: "Vom Nutzer angegebene kanonische URL wird ignoriert." Klingt hart? Ist es auch ein Stück weit zu bewerten. Aber keine Panik, Google macht das nicht aus Trotz, sondern weil irgendwo etwas nicht ganz rund läuft.

Überprüfe, ob der Canonical Tag überhaupt gesetzt ist. Klingt banal, ist aber tatsächlich ein häufiger Fehler. Öffne die betroffene Seite im Browser, mach einen Rechtsklick und wähle "Seitenquelltext anzeigen". Anschließend drückst du Strg + F und gibst "canonical" ein. Taucht dort kein Eintrag auf? Dann wurde der kanonische Tag schlichtweg nicht gesetzt, oder versehentlich entfernt. In dem Fall heißt es einmal Nachbessern.

Ist der Tag vorhanden, aber Google akzeptiert ihn trotzdem nicht? Dann lohnt sich ein genauer Blick. Ist die kanonische Seite vielleicht mit noindex versehen? Gibt es Weiterleitungen, die stören könnten? Oder verweist dein Tag auf eine URL, die selbst nicht indexierbar ist? All das sind Gründe, warum Google deinen Wunsch nicht beachtet.

Du bist dir unsicher, ob du alles richtig gemacht hast?

Das ist verständlich! Hole dir eine professionelle Unterstützung dazu und bringt deine SEO auf die nächste Ebene.

Solltest du mit unserem SEO URL Manager arbeiten, dann melde dich gern direkt bei uns. Wir helfen dir, die Ursache zu finden, den kanonischen Tag korrekt zu setzen und deine SEO-Strategie sauber auszurichten. Denn am Ende zählt, dass Google genau die Seite zeigt, die du dafür vorgesehen hast.